Chaos
ist der höchste und absolute Ausdruck der Unordnung. Es behindert folglich
jegliches Dasein.
Im
Moment herrschen zwei falsche Theorien über das „Chaos“.
1.Die
erste identifiziert Chaos mit Zufall: Chaos ist nicht
gleichbedeutend mit Zufall. Zwar hängt der Zufall von einer Anzahl von
Möglichkeiten ab und all diese Möglichkeiten sind im Chaos vorhanden. Es
enthält eine Unendlichkeit von nicht konkretisierten möglichen Zufällen. Das
Chaos besteht aber nur insoweit, als jeder einzelne dieser Zufälle vorhanden
ist und sich KEINER konkretisiert (realisiert). Sobald ein Zufall
konkret geworden ist, ist er bereits Realität geworden und mithin das Chaos
überwunden.
2.Die
zweite – von der ersten abgeleitete- Theorie behauptet, dass aus dem Chaos
Ordnung entsteht: Chaos ist nicht der Zustand, der die
natürliche Ordnung, die Realität oder wie auch immer man sie nennen möchte,
verursacht. Zwar sind im Chaos alle Elemente enthalten, aber gerade, weil Chaos
absolute Unordnung bedeutet, könnten diese Elemente nur ein Dasein bilden, wenn
sie das Chaos, in dem sie sich befinden, überwinden würden, oder was dasselbe
ist: „entfliehen würden“.
Das
Chaos kann überwunden werden:
a) Materialistische
Sicht: Hier ist das Element, das das Chaos überwindet, der
Zufall. Wie wir oben gesagt haben: Sobald eine Möglichkeit durch Zufall
bestimmt ist, wird ein konkretes Dasein festgelegt, das darum kämpft, so zu
bestehen und so zu bleiben. Das bedeutet, dass diese konkretisierte Realität,
die sich dank dem Zufall aus dem Chaos befreit hat, gegen die Rückkehr in das
Chaos kämpft.
b) Religiöse
Sicht: Gott - gleich, ob Gott in einer monotheistischen oder
polytheistischen Theologie gedacht wird – ist der Schöpfer der Existenz. Aber,
da aus den Nichts der Schöpfungsakt nicht möglich ist, bedeutet der
Schöpfungsakt Gottes eine Ordnung des Chaos und folglich seine Überwindung.
Das
Chaos kann zurückkehren:
a) Materialistische
Sicht: Wenn sich der Nihilismus durchsetzt, dann wählt das
Sein das Nichts (oder das Nichts ergreift das Sein).
b) Religiöse
Sicht: Gott verhängt die Apokalypse. Das Chaos ist hier keine
freie menschliche Entscheidung, sondern ein göttliches Urteil. Dieses Urteil
muss nicht immer als endgültiger Zustand, sondern kann auch als Zwischenstadium
vor dem Jüngsten Gericht und der Ankunft des Reiches Gottes.
„Ordnendes
Chaos“: Zwischen dem nihilistischen Chaos und der
religiösen Apokalypse existiert eine Drittes: das „ordnende Chaos“. Dieser
Begriff ist an sich selbst widersprüchlich. Er enthält einen konzeptionellen
Trugschluss. Nämlich: Aufgrund seiner eigenen intrinsischen Bedeutung ist
es unmöglich, dass Chaos ordnend sein kann. Deshalb sind diejenigen, die
solche Begriffe verwenden, Zerstörer, die den Boden für „Ordnung schaffende“
Diktatoren vorbereiten oder selbst Diktatoren sind. Der Grund, warum der
falsche Begriff „ordnendes Chaos“ so leicht akzeptiert wird, liegt darin, dass
er Bilder und Symbole verwendet, die mit Bildern des täglichen Lebens übereinstimmen.
Dies ebnet den Weg für Manipulation.
1.Materialistische
Sicht: Das bekannte Symbol des Frühjahrsputzes, bei dem
zunächst ein Durcheinander entsteht: Die Hausfrau kramt alles aus den
Schubladen und Schränken, um sie dann zu reinigen und den Inhalt wieder
einzuführen, nachdem sie Unbrauchbares weggeworfen hat. Während des
Frühjahrsputzes ist das Haus „auf den Kopf gestellt“, um kurz darauf makellos
zu erscheinen. Das Dasein aufrechterhalten, das Sein entfalten, ist in der Tat
eine Aufgabe, die Wachsamkeit erfordert. Das sollte in der
Gesellschaft jedoch nicht den Wunsch nach der Einführung des Chaos bedeuten,
sondern die Einführung von Reformen. In diesem Sinne kann das Aussortieren von
Unbrauchbarem, um Platz für Nützliches zu schaffen, nicht als Chaos definiert
werden, geschweige denn als „ordnendes Chaos“, da es von einem Plan und Kriterien
geleitet wird. Gleiches gilt für alle Theorien, nach denen in einer
Gesellschaft das Chaos eingeführt werden muss, um die Gesellschaft von „Bösem“
oder „Unwerten“ zu reinigen. Sie alle, außer vielleicht die Schachfiguren,
haben einen vorherigen Plan, wie diese Gesellschaft nach dem Chaos sein soll.
Ein sehr nahes Beispiel ist das von Mao Zedong und seiner „Kulturrevolution“.
2.
Religiöse Sicht: Als harte Strafe des zürnenden Gottes. In
diesem Fall impliziert die Apokalypse eine Strafe, und die Ankündigung einer
neuen Ordnung. Dieses Konzept nutzen fanatische Gläubige aller Religionen, um
ihre eigene und menschliche Strafe ihrer Gesellschaft aufzusetzen.
Schlussfolgerung:
Daher
ist das ordnende Chaos ein falsches Chaos -es ist tatsächlich einfache
Zerstörung -, dass nur die Vernichtung einer bestimmten Gesellschaft sucht, um
seine eigenen Ziele – bei Mao der Erhalt seiner Machstellung in der KPCh – und
Visionen durchzusetzen, sein es materialistisch oder religiös.
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