Es war einmal ein Gutes
und ein Böses. Das Gute lebte oben; das Böse, unten. Das Gute war Licht und
Leben. Das Böse war Dunkelheit und Tod. Heraklit meinte, dass es ein Weg
(Logos) und der Weg war dasselbe so für oben wie für unten. Alle haben Heraklit
verstanden: Der Weg, der Logos, ja. Die Richtung, dagegen nicht.
Es war einmal eine Zeit in dem das
Gute und das Böse miteinander gesprochen haben. Sie haben um den Menschen
konkurrieren, sogar um ihn haben sie gewettert.
(Hiob 1. 6-12) „Es begab sich aber
eines Tages, da die Gottessöhne kamen und vor den Herrn traten,
kam auch der Satan mit ihnen. 7Der Herr aber
sprach zu dem Satan: Wo kommst du her? Der Satan antwortete
dem Herrn und sprach: Ich habe die Erde hin und her durchzogen. 8Der Herr sprach
zum Satan: Hast du achtgehabt auf meinen Knecht Hiob? Denn es ist
seinesgleichen nicht auf Erden, fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und
meidet das Böse.
9Der Satan antwortete
dem Herrn und sprach: Meinst du, dass Hiob Gott umsonst
fürchtet? 10Hast du doch ihn, sein Haus und alles, was er hat,
ringsumher bewahrt. Du hast das Werk seiner Hände gesegnet, und sein Besitz hat
sich ausgebreitet im Lande. 11Aber strecke deine Hand aus und
taste alles an, was er hat: Was gilt’s, er wird dir ins Angesicht
fluchen! 12Der Herr sprach zum Satan: Siehe, alles,
was er hat, sei in deiner Hand; nur an ihn selbst lege deine Hand nicht. Da
ging der Satan hinaus von dem Herrn.“
Diese Idee de
Kommunikation zwischen Gut und Böse, zwischen Licht und Schatten sieht man auch
in der Jing und Jang. In dem Licht, in dem Leben, war immer den Tod,
anwesend. In dem Tod, war auch das Leben. Beide zusammen bilden eine Sphäre.
Eine klare und geordnete Sphäre.
¡Ah, die Sphäre! Die
Sphäre war vielleicht die Perfektion oder der teuflische Kreis, aber ihr Inhalt
war alles außer ordentlich, hat Demokrit festgestellt. Drin in der
Sphäre gab es Punkte, Atomen. Sie haben Allianzen gebildet, oder
zusammengestoßen, oder einfach kollabiert.
Gut und Böse waren
nicht mehr oben oder unten. Es waren auch nicht mehr Leben oder Tod, sondern eher
eine vorteilhafte oder unvorteilhafte Kombination. Jesus versuchte immer
noch beide Gedanken harmonisieren. Deshalb sagte, Gut ist was Frucht gibt;
böse, was unfruchtbar ist, und gleichzeitig sagen, das Gut oben ist, böse unten
(wenn nicht überall, daher sein Rat zur Wachsamkeit)
Die Idee der mehrere
Kombinationen zwischen den Atomen haben einige Fragen mit sich getragen. Eine
ist, welche Kombination vorteilhafter ist; die andere wer oder was entscheidet
das. Die Antwort zu der ersten Antwort lautete: diejenige Kombination die mit
sich Ordnung bringt, damit die Leute in Ruhe arbeiten und handeln können, um
ihr Wohlstand zu erreichen und behalten, das ist das Beste. Zu der zweiten
Frage gab es zwei Antworten: entweder der Konsens der Menschen durch den Dialog
entscheidet das, oder die Macht eine Gruppe entscheidet das.
Der Kampf zwischen
beiden Antworten: Konsens (Ordnung) durch Dialog oder Konsens (Ordnung) durch
Macht ist eine historische Konstante. Ordnung, welche Ordnung, ist die
grundsätzliche Frage. Die Antwort zu dieser Frage vereint oder trennt den
Atomen.
Als die Frage nach welcher Ordnung durch die Kategorien Unterdrückte/Unterdrücker geantwortet wurde, wurde die Situation dramatisch. War die Ordnung Gut oder Böse? Wer könnte das wissen? Gut oder Böse war ein Konstrukt der Unterdrücker.
Die Universalen
existierten nicht, und die Marxisten, wie Chomsky, die an dem Kampf für
die Gerechtigkeit glaubten wurden konfrontiert durch Leute wie Foucault,
der überzeugt war, dass der Kampf nicht für die Gerechtigkeit, sondern für die
Wechsel in der Position der Macht ist.
Foucault behauptet,
dass Macht weder von oben noch von unten kommt. Macht ist überall anwesend. Der
Kampf nach der Macht auch. Manipulation, Suggestion, Überzeugung sind Werkzeug
der Macht in der Erziehung, in der Institutionen. Foucault verlangt
Parrhesia. Authentizität (Gut) versus Trugschluss (Böse)
Aber, wie kann der Mensch sicher sein, dass er
Authentisch ist? Und wie können die anderen wissen, dass dieser Mensch
authentisch ist? Authentizität verlangt Freiheit, aber Foucault Philosophie
endet in das Panoptikum. Der Gefängniswärter kann jeden Gefangenen beobachten,
ohne dass die es merken. Am Ende sind wir alle Gefangenen und die Freiheit ist
außerhalb von uns.
Seit Demokrit sind die
Kategorien Gut/Böse nicht mehr stabilen Kategorien. Entweder hängen von Macht
ab, oder von Abbildungen ab. Tatsache: wir sind immer noch in dem Bild,
Tableau, den Foucault beobachtet hat. Tatsache: niemand will in dem Bild sein.
Tatsache: Kultur der Kritik des Bildes als Macht Wenn der Kampf ist, um
Gefängniswärter zu werden, dieser Kampf ist nicht mehr, um der Kampf um die
Macht, oder um die Gerechtigkeit. Dieser Kampf ist um Gott zu werden, der große
Beobachter zu werden. Nur er hat die Freiheit. Aber ist dieser Gott Beobachter
gut? Ist diese Freiheit der Macht, gut? Erlauben wir lieber, dass der KI uns antwortet?
Isabel Viñado Gascón
(Dieser Artikel erschien erstmals
im MoMo PubTalk am 13.04.2025)
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