Dies ist der dritte
Roman der Trilogie über die Abenteuer von D’Artagnan und seinen Freunden. Der
erste ist der bekannte Roman „Die drei Mosquetiere“; der zweite „Zwanzig Jahre
später“ und der letzte „Der Vicomte von Bragelonne“. Dort erzählt Dumas die
Geschehnisse, die sich elf Jahre nach den letzten Abenteuern ereignen.
Obwohl ich bis jetzt
nur den ersten Band des „Vicomte“ gelesen habe (in meiner französischen Ausgabe
gibt es drei Bände), konnte ich der Versuchung darüber einen Artikel zu schreiben
nicht widerstehen, weil sein Inhalt so interessant war.
Wie in den anderen
Werken dient die Geschichte als Rahmen für die Entwicklung der Handlung.
Deshalb kann man sie sehr wohl als „historischen Roman“ bezeichnen. Die
literarische Genialität von Dumas übertrifft aber diese Einordnung. Nicht nur,
dass Dumas über eine absolute Beherrschung der Feder und der französischen
Geschichte verfügt; er ist auch ein Kenner der menschlichen Seele. Er weiß, dass
im Leben nicht alles Gewalt, Sex und Liebe ist. Ihm ist auch bewusst, dass die
Gesellschaft nicht zwischen den „Guten“ und
den „Bösen” aufgeteilt ist. Das sind die üblichen Kunstgriffe, die
heutzutage die sogennanten „historischen Romane“ benutzen, um mehr Bücher zu
verkaufen. Als ob die Kategorie „Best Seller“ allein schon ein Kennzeichen für Qualität
wäre.
Die meisten
historischen Romane werden heute nach den gleichen Schemata geschrieben. Der
Leser bekommt den Eindruck, dass er nur Variationen über das selbe Thema liest.
Das einzige, was sie unterscheidet, ist die historische Zeit, in welcher die
Handlung statt findet. Die Zutaten sind immer die gleichen: eine unendliche
Folge von Ereignisse, die zur keiner Reflexion einladen. Sie bieten nur
gefühlsduselige Dialoge an, geschrieben in einem banalen, alltäglichen Stil.
Ganz anders bei Dumas:
Seine Hauptfiguren zeigen in ihren Dialogen ihre scharfe und feine Intelligenz,
die lebensnotwendig ist. Nur mit ihr können sie nicht nur auf dem Schlachtfeld, sondern auch auf dem stets gefährlichen
Terrain des Hofes überleben.
Dumas weigert sich,
irgendeinem trivialen romantischen Historizismus zu verfallen. Er will die vergangenen
Zeiten nicht als Vollendung oder Tiefpunkt der Menschheit - entweder wegen ihres Glanzes oder wegen
ihrer Barbarei - präsentieren.
Die
Absicht des französischen Autors ist eine ganz andere. Sein Ziel ist es, den
Lesern zu zeigen, dass in jeder Epoche die selben Leidenschaften und die selben
Interessen herrschen.
Welches Interesse überlebt
für Dumas die Zeiten? Ohne Zweifel das ökonomische, weil es Macht verleiht. Und
dieses Thema ist auch der rote Faden im Buch. In der Tat: Dumas Roman
konstatiert, dass Geld beziehungsweise Geldnot nicht nur das Volk, sondern auch
den Mächtigsten besorgt. Louis XIV, der dem enttrohnten Charles II helfen
möchte, kann das nicht tun. Ihm fehlen das Geld und die Macht; beides in diesen
Momenten in Mazarins Händen.
Kardinal Mazarin
seinerseits liegt in seinem Sterbebett stärker in Sorge um die 40 Millionen Franken, die er als Erbschaft seiner Familie
hinterlassen will, als um die Sterbesakramente.
Anna von Österreich
muss plötzlich das Zimmer ihres langjährigen Freundes ohne ein Wort verlassen, um
ihre Wut zu verbergen. Sie hat bemerkt, dass Mazarin eine Strategie entwickelt
hat, damit ihr Sohn, der unerfahrene Louis XIV, auf die 40 Millionen freiwillig
verzichtet, was jener auch tut. Mazarins Plan hat funktioniert. Ihr Verhalten
zu dem Sterbenden wird nicht mehr das selbe sein wie früher.
D’Artagnan verzichtet
auf seine Stelle, weil ihm dreißig Jahre treue Dienste weder Vermögen noch Ehre
eingebracht haben. Er beschließt, Charles II zu helfen, damit dieser seinen
Thron zurückgewinnen kann. Es bewegt D’Artagnan keine politische Überzeugung,
sondern einfach der Wunsch, endlich ein Vermögen zu bekommen.
Die letzten Ratschläge Mazarins
an den jungen Louis XIV haben vor allem mit der Wirtschaft zu tun. Der König
soll auf einen Premierminister verzichten und Colbert als Finanzminister
ernennen. Allein diese Ratschläge sind nach Dumas Meinung schon 40 Millionen
Franken wert.
Als Louis XIV, die
Zügel der Regierung übernimmt, kümmert er sich als erstes um die leeren
Staatskassen. Der bisherige Finanzminister Fouquet hatte die königlichen
Geldschränke geplündert. Ihn zu entlassen ist allerdings keine leichte Aufgabe.
Er hat sich alles angeignet, was ihn zu einem der mächtigsten Männer in
Frankreich gemacht hat. Bei Louis XIV Regierungsantritt unternimmt Fouquet den
Bau einer der modernsten Festungsanlagen seiner Zeit. Den Verdacht, dass dies die
Vorbereitung einen Putsches bedeutet, kann man nicht ausschließen.
Unterstützt Dumas Buch
den Merkantilismus? Nein, er hebt lediglich die Bedeutung des Geldes auf die menschlichen
Angelegenheiten und folglich auch auf die historischen Bedingungen hervor.
Trotzdem lässt Dumas erahnen, dass das Reichtum ohne Intelligenz nutzlos ist.
Die Glückspieler wie Malicorne enden mit dem, was sie am Leibe tragen, ganz
gleich, was sie gewonnen haben.
Jedes
Vermögen erfordert dreierlei: es zu erwerben, es zu erhalten und es zu
vergrössern. Der französischen Schrifsteller betönt immer wieder, welche Anstrengungen
hierfür nötig sind. Vor allem, wenn es sich um den Erhalt handelt.
D’Artagnan
weiß es. Er hat Charles II geholfen, seinen Thron zurück zu gewinnen. Kaum hat
er seine Belohnung bekommen, ist seine erste Sorge wie er vehindern kann ausgeraubt
zu werden.
Fouquet
seinerseits benützt alle möglichen Mittel, um sein Vermögen und seine Amt zu
behalten. Er versucht zwei seiner Freunde, aus den Fängen der Justiz zu retten.
Ihm ist bewusst, wie wichtig beide sind, um seine eigenen Interessen zu
schützen.
Die
Armen stehlen Geld. Die Reichen fordern es ein. Der erste Band des „Der Vicomte
von Bragelonne“ zeigt ein Spiel, auf dessen Spielfeld nicht nur ein Ball,
sondern mehrere Bälle in Bewegung sind. Alle Bälle sind mit Reichtum ausgefüllt.
Jede Spieler verfolgt einen Ball, während gleichzeitig zu verhindern versucht,
dass ein anderer Spieler ihm den Ball wegnimmt. Jeder Spieler hat aber darauf
zu achten, dass die Wurfbahn eines jeden Balls von verschieden Prinzipien und
Interessen bestimmt wird. Deshalb ist es für jeden Spieler ratsam, zunächst stehen zu bleiben und zu überlegen,
wer diese Bälle in Bewegung gesetzt hat und warum, bevor er den Bällen hinterher
rennt. Nur so kann der Spieler entscheiden, welche Bälle als Ziele in Betracht
kommen und welche ignoriert werden sollen, auch wenn sie vor unseren Nasen
herum tanzen.
Das
ist der Grund, warum D’Artagnan einen seiner Söldner auffordert Mann mit
Prinzipien zu sein. Nach einem Jahr soll er D’Artagnan besuchen, damit dieser
ihm eine gute Anstellung anbieten kann. D’Artagnan hat vor, diesen Mann aus
dubiosen und mafiösen Geschäften zu entfernen. Es kann sein, dass sie große
Gewinne verschaffen. Gleichzeitig aber treiben sie unerbittlich in Ruin und
Ehrlosigkeit.
Der
Gewinner ist der Spieler, der am Ende des Spieles die meisten Bälle angesammelt
hat. Leider bedeutet das Ende des Spieles aber auch, dass das Leben des
Spielers ans Ende gekommen ist.
Sind
alle Menschen geldsüchtig? Gibt es nicht wenigstens einen, dessen Verhalten
durch edle Ideale wie Freundsachft und Ehre gekennzeichnet ist? Ohne Zweifel,
es gibt sie.
Athos
symbolisiert diesen Menschentypus. Seine Handlungen entspringen aus der Ehre.
Aber Dumas lässt keinen Raum für Illusionen.
Neben
seinem größzugigen Herzen, erfüllt Athos zwei weitere Erfordernisse: Einerseits
besitzt er einen Adelstitel und ausreichende ökonomische Mittel. Andererseits
muss sein Vermögen keine Bedrohung fürchten.
Ein
anderes Beispiel ist Planchet, der ehemalige Diener D’Artagnans. Seine
Anhänglichkeit an seinen früheren Herrn kennt keine Grenzen. D’Artagnan erzählt
ihm, dass seine abenteuerliche Unternehmen mit Charles II keinen Erfolg gehabt
hätte. Sie beide seien ruiniert. Planchet akzeptiert die Nachricht mit
Gelassenheit. Er bietet D’Artagnan sogar Hilfe an. Der alte Musketier hatte
indes nur gescherzt. In Wirklichkeit bringt er einen beträchtlichen Gewinn aus
England mit. D’Artagnan kann seine Überraschung nicht verstecken. Die Großzügigkeit
seines Freundes verwundert ihn. Er kann die Reaktion seines früheren Dieners
kaum glauben.
Bedeutet
dies, dass Freundschaft nicht existiert? Die Freundschaft, wie das Beispiel von
Planchet zeigt, existiert, aber das ist ungewöhnlich.
Im
Allgemeinen herrscht auch in der Freundschaft – wie man an dem Treffen zwischen
Aramis und D’Artagnan beobachten kann – der Schutz der jeweiligen eigenen Interessen.
Was
die romantische Liebe angeht, so reserviert Dumas sie für die naive Jugend, die
noch nicht genügend Lebenserfahrung hat. Athos insistiert, dass der junge Raul
seine Kräfte in Arbeit und militärische Aktivitäten investiere statt sich
seiner Geliebte zu widmen.
Nach
Dumas sind wir alle durch ökonomische Interessen geleitet. Allerdings
entspringen sie durchaus auf verschiedenen Gedankenströmungen, Ideen und
politischen Auffassungen. Deshalb muss
man die kritische Urteilskraft aktivieren, um zu bestimmen, welche Ziele die ökonomischen Interessen verfolgen.
Auch
die Ehrlichkeit - wenigstens mit sich selbst – ist unentbehrlich, um billige
Gefühlsduselein zu vermeiden. Denn sie verhüllen in der Regel Projekte, deren Ziel
nur in der Erlangung des eigenen Nutzens
besteht.
Die
Große von Dumas beruht nicht nur auf der
Fähigkeit, den Leser zu unterhalten. Das ist zweifellos eines seiner größten
Talente. Das Haupterbe jedoch, das er
dem Leser hinterlassen hat, sind seine Ratschläge für das Leben. Vor allem das
gesunde Misstrauen gegen die Romantik in all ihren Erscheinungen. Die Liebe ist
etwas für die Jungen bis zu einem bestimmten Alter. Danach treibt der Glaube an
die Liebe – ganz gleich welcher Art von Liebe – entweder zum Tod oder zur
Heuchlerei, die mit der Zeit niemanden
mehr überzeugen kann.
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Nie
haben die Liebe, die Freundschaft und die Solidarität so viele Seiten gefüllt
wie heutzutage. Sie bilden den Kern vieler historischer Romane, Filme und „Reality-Shows“.
Die Struktur ist immer dieselbe: Die Bösen wollen mehr Geld und Macht. Die
Guten kämpfen um edle Prinzipien, ohne eine Belohnung dafür zu erwarten.
Obwohl
die universelle Solidarität gepredigt wird, erreicht der Individualismus
beunruhigenden Proportionen. Man ermuntert zu Freundschaft und Brüderlichkeit
zwischen allen Menschen und trotzdem ist die Gesellschaft heute gespaltener als
früher. Die Liebesheirat und die vorehelichen Beziehungen sind beide wichtige
Eroberungen der Modernität. Trotzdem steigt die Zahl der Scheidungen. Das ist nicht
weiter schlimm: Viele Kinderpsychiater und Psychologen verdienen gut daran. Die
Großeltern amüsieren sich, bis die Politiker von Generationensolidarität zu
sprechen beginnen. Das kann nur die Kürzung ihrer wohl verdienten Renten
bedeuten. Gutsituierte Eltern lassen ihre Kinder unter der Aufsicht von Kindermädchen,
während sie ihr Sozialleben pflegen. Beim Treffen mit Freunden nerven sie die
anderen Anwesenden mit ihren ständigen Liebeserklärungen an ihren Nachwuchs. Den
Umstand, dass sie nicht bei ihren Kindern, sondern dort sind, rechtfertigen sie
überzeugt mit dem abgedroschen Satz, dass „Qualität des Zusammenseins mit ihren
Kindern besser als die Quantität“ sei.
Damit
vergessen sie einiges: Erstens, dass sich die Begriffe Qualität und Quantität
nicht gegenseitig ausschließen. Deshalb darf man nicht von Qualität oder
Quantität sprechen, sondern von Qualität und Quantität. Zweitens, dass solche
Begriffe nicht in den Bereich der Erziehung gehören. „Qualität“ und „Quantität“
sind eigentlich Vokabeln, die den Bereich des Konsums entsprechen. Und der
Konsum ist - wie wir alle wissen - eines der Phänomene, das durch Emotionen am
leichtesten manipulierbar ist.
Wenn die elterliche
Liebe auf den Faktoren „Qualität“ und „Quantität“ beruht, verwandelt sich die
Liebe in „Konsum“-Liebe.
US-amerikanische Filme
über Kinder sind Meister in der Nutzung und Ausnutzung der Emotionalität. In
ihnen sieht man stets trostlose Kinder weinen - vor allem an ihren
Geburtstagen. Entweder weil ihr Vater wegen seiner Arbeit nicht an ihrem
Geburstagfeier zugegen ist –auch wenn sie ein sehr teures Fahrrad von ihm
geschenkt bekommen haben. Oder sie weinen, auch wenn ihr arbeitloser Vater einen selbstgebackenen Kuchen und tolle
Spiele für ihre Party vorbereitet hat, weil sie kein Fahrrad geschenkt bekommen
haben.
Alle diese „Emotionslawinen“
– die Remarque „Wortlawinen“nannte, um jedwede Propaganda in einem Wort zusammenfassen
- haben als Ziel, die Vernunft in den Hintergrund zu verbannen.
Gerade
dagegen richten sich die Romane des franzosischen Autors.
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Noch einmal ist es
nötig, an die Werte der Aufklärung zu
appellieren. Ihre Anstrengungen –ganz in Gegenteil zu dem, was viele uns
glauben machen wollen - sind nicht an der Transformation der Vernunft in nur
instrumentelle Vernunft gescheitert. Die Aufklärung - und mit ihr eine ganze Lebensauffasung
- ist einer grillenhaften Romantik zum Opfer gefallen. Diese Romantik hat die
Erfolge der Aufklärung zu ihrem eigenen Vorteil ausgenutzt.
Die beiden Weltkriege
und die Schrecken, die sie verursacht haben, zeigen nicht die Unwirksamkeit der
Vernunft. Was sie eigentlich beweisen, ist die destruktive Kraft der Romantik.
Auch große Denker und
Schrifsteller –wie Nietzsche, Marx und Brecht – waren schärfste Kritiker der
Romantik.
Trotzdem bleiben die
meisten lieber bei der theorie, dass der Missbrauch der instrumentellen
Vernunft diese Zerstörungen verursacht habe, als sich zu fragen, wer sie so verderblich
benutzt hat und warum. Einige Namen in den Geschichtsbüchern zu sammeln oder
ein paar politische Gründe zu geben, kann nicht die wichtigsten Fragen beantworten.
Die Wahrheit ist, dass
es die Romantik war, die sich die Aufklärung angeeignet hat. Die Romantik war es auch, die
sie missbraucht hat. Die Romantik in der Politik hat den europäischen Kontinent
verwüstet. Die Romantik erlaubte den Vätern, ihre Söhne als Freiwillige in den
Krieg zu schicken. Die Gründe hierfür waren romantische Gründe: Vaterland,
Flagge, Ehre und Rasse in Deutschland, Kirche und Vaterland in Spanien. Als ob
all diese Begriffe Verteidiger bräuchten. Nur eine Flagge konnte die Romantik
nicht aufrichten: diejenige der Vernunft.
Statt dessen nutzte sie
die Erfolge der instrumentellen Vernunft wie die Piraten ihre Beute für Rum ausgeben.
Auch später hat sich
die Romantik in den soziale Ereignissen weiter eingenistet. Den Staat der Egalität
und Chancengleichheit aus der Aufklärung hat die Romantik in eine hedonistische
Freizeitgesellschaft umgewandelt. Wenn
Brecht das sehen würde!!
Dumas und andere
französische Schriftsteller zeigen uns, dass weder große Worten noch
Gefühlsduseleien die Welt bewegen können. Nicht einmal die Sentimentalität kann
es. Im Gegenteil: Der Überschuss an Emotionen zerstört die Gesellschaften und lässt
sie versinken.
Es ist besser, von
verschiedenen Interessen zu sprechen. Diese Interessen können auch aus
romantischen Emotionen enstehen. Die wichtigste von allen ist übermäßige Ambition.
Um Erfolg zu haben, benutzt diese die Demagogie. Sie nutzt Worte wie Angst,
Mitgefühl, Armut oder Sklaverei so oft wie es notwendig ist, um ihre Ziele zu
erreichen. Am Ende ruiniert sie nicht nur die Individuen, sondern sogar ganze
Gesellschaften.
Wie Colbert Louis XIV
zeigt: Mit Gefühlsduseleien kann man nicht gut regieren. Eigentlich brauchte
der König diesen Rat nicht. Er selbst hatte erst vor Kurzem zugunsten des
Thrones auf seine Jugendliebe verzichtet. Das war keine unangemessene Ambition.
Das war sein Recht und gleichzeitig seine Pflicht.
Sentimentalitäten und Zynismus sind übliche Ressourcen in den
Medien, damit sie mehr Zuschauer gewinnen. Wir haben uns zu sehr daran gewöhnt.
Es ist aber wichtig, dass wir merken, was darunter liegt: Frustration,
Ressentiment, und vor allem der Verlust des Vertrauens in den anderen und sogar – wenn Sie es mir erlauben - in die
Menschheit sowie der Verlust der Lust am Leben zu sein. All das endet in geistiger
Passivität, Apathie und Gestaltlosigkeit, sogar wenn alle materiellen Mittel
vorhanden sind.
Dumas zeigt, dass es
nur zwei Schlüssel gibt, diese Situation zu überwinden: Die Entwicklung der
Intelligenz und die Entwicklung einer rationalen Lebensstrategie. Mich stört nicht,
wenn die Vernunft die Emotionen kontrolliert. Was mich stört, ist,
wenn das Gegenteil der Fall ist. Es ist Zeit, dass wir aufhören ewige
Pubertierende zu sein. Wir müssen lernen uns selbst zu regieren.
Isabel Viñado
Gascón
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